Mozart, Sonate für zwei Klaviere

Wolfgang Amadeus Mozart: Sonate für zwei Klaviere, KV 448

Die Sonate für zwei Klaviere in D-Dur hat Mozart zusammen mit der Pianistin Josepha von Aurnhammer im November 1781 aufgeführt. Mozart schreibt am 24. November in einem Brief von einer »Sonate zu zweyen die ich express […] Componiert habe und die allen succès gehabt hat.« Josepha von Aurnhammer muss eine sehr gute Pianistin gewesen sein, denn die Komposition stellt hohe Ansprüche an beide Ausführende, weil sie sich dem Klavierkonzert nähert. Zudem nimmt sie auch sinfonische Prinzipien in sich auf. Trotzdem verliert sie nicht das Wesen einer Klaviersonate. Mozart hat mit seinem genialen Sinn für die Form erkannt, dass eine Sonate für zwei Klaviere nicht das gleiche ist wie eine Solosonate, dass ein Werk für zwei Klaviere aber auch nicht ein Klavierkonzert ist, bei dem das zweite Klavier den Orchesterpart übernimmt. Man muss für diese Besetzung eine eigene Form, eine eigene Schreibart entwickeln, die das Wesen der Solosonate mit den Prinzipien des Konzertanten verbindet und etwas Neues, Eigenständiges schafft. Mozart hat genau das getan.

Der Musikwissenschaftler und Mozartkenner Alfred Einstein schreibt über diese Sonate: »Sie ist ›galant‹ von Anfang bis Ende, sie gebraucht die Form einer idealen Sinfonia für eine Opera buffa, kein Schatten trübt ihre Heiterkeit. Aber die Kunst in der gleichmässigen Verteilung der beiden Parte, der spielende Dialog, die Feinheit der Figuration, der Klangsinn in der Mischung und Ausnützung der Lagen des Instruments – all das ist von so unheimlicher Meisterschaft, dass dies […] beglückende Werk zu einem der tiefsten und reifsten wird, die Mozart je geschrieben hat. Er hat dies wohl selbst gefühlt: aus der gleichen Zeit liegen eine Grave und der Beginn eines Prestos vor, […] aber Mozart hat sie nicht weiter ausgeführt.«