Neues und Seltenes

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, neben den bekannten Werken auch selten gespielte Musik in unsere Programme zu nehmen. Bei der Literatursuche für unser Duo waren wir erstaunt, wie viele Kompositionen für diese Besetzung existieren. Zahlreiche Werke schlummern ungespielt in den Archiven. Neben namhaften Komponisten aus der Zeit des späten Barock bis in die Moderne finden sich auch ansprechende und wertvolle Werke unbekannter Schöpfer. Es ist interessant, zu erleben, wie die Komponisten die Möglichkeiten zweier Tasteninstrumente auf verschiedene Art und Weise ausloten. Die einen schöpfen mehr die enormen Klangmöglichkeiten zweier Klaviere aus; andere hingegen suchen die Transparenz der Stimmen, komponieren einen gepflegten Kontrapunkt, erfreuen sich an der Möglichkeit, komplexe Fugen durchsichtig zu instrumentieren. Das Klavierduo ist wie eine Schnittstelle zum Orchester. Im 19. Jahrhundert haben viele Komponisten ihre Sinfonien auch für zwei Klaviere arrangiert - oft auch aus Not: damit sie ihre Werke wenigstens in dieser Fassung einmal aufführen konnten. Das soll aber nicht heissen, dass die Formation Klavierduo einen Orchesterersatz darstellt; die Originalwerke für zwei Klaviere zeigen, dass der Komponist diese Instrumentation gewählt hat, weil er nur in ihr ausdrücken konnte, was ihm vorschwebte. Diese Werke sind absolut eigenständig.